Groß war die Aufregung unter der Woche um die kolportierten Millionensummen, die aus ARD-Gebührentöpfen angeblich in die Schlagershows von Florian Silbereisen fließen. Bislang darf sich die öffentlich-rechtliche Anstalt damit brüsten, den absoluten Branchenprimus unter Vertrag zu haben.
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Doch fast still und heimlich schickt sich schon seit einiger Zeit Beatrice Egli an, dem Star-Unterhalter den Rang abzulaufen. Am Samstagabend (11.11.2023) durfte die Schweizerin mit ihrer vom SWR produzierten „Beatrice Egli Show“ erneut ins Erste. Schwer vorstellbar, dass sie den Premiumsendeplatz auf absehbare Zeit wieder räumen muss.
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Beatrice Egli: „Ein Kompliment von so einem Weltstar bedeutet mir sehr, sehr viel“
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Bereits im Vorlauf auf die Ausstrahlung hatte Egli die „emotionalste Show, die ich je gemacht habe“, angekündigt. Unter anderem Sasha, Gregor Meyle, Heinz Rudolf Kunze, Karat, DJ Ötzi, Oli.P und Peggy March waren zu Gast. Das emotionale Versprechen löste die Gastgeberin dann aber in erster Linie selbst ein. Im Gespräch mit Howard Carpendale entglitt der 35-Jährigen die wohltuende Contenance für einen kurzen, allerdings sehr anrührenden Moment.
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„Let’s Do It Again“, heißt Carpendales neues und erklärtermaßen letztes Album. „Das war die Stimmung, die ich gespürt habe“, erklärte der gebürtige Südafrikaner das Albummotto auf dem Show-Sofa. „Ich habe gesagt, das wird mein letztes Album – das ist so. Aber auf der Bühne singe ich, bis es nicht mehr geht.“
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Als Egli den 77-jährigen Schlager-Grandseigneur auf die Bühne ihrer Show bat, ging der nicht sofort. „Sehr gerne – wenn du mir nur erlaubst zu sagen: Ich habe diese ganze Show in meiner Garderobe geguckt, und du hast eine wohltuende Art, alles sehr, sehr ruhig rüberzubringen, das gefällt mir sehr, sehr gut.“
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Sichtlich gerührt fiel die Gastgeberin dem „Hello Again“-Interpreten um den Hals – offenbar äußerst leidenschaftlich. „Oh die ist stark!“, kommentierte Carpendale die energische Umarmung. Egli wandte sich verlegen der Kamera zu: „Ein Kompliment von so einem Weltstar bedeutet mir natürlich sehr, sehr viel“ – und das war der DSDS-Gewinnerin von 2013 in diesem Moment auch anzusehen.
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Stichwort emotional – so verlief auch schon zuvor das Gespräch Beatrice Eglis mit Pepe Lienhard. 37 Jahre lang arbeitete der Schweizer Bandleader mit dem 2014 gestorbenen Udo Jürgens zusammen. „Die letzten Jahre seines Lebens sind wir uns sehr, sehr nahegekommen. Es ist eine wunderschöne Männerfreundschaft entstanden, wir konnten über alles reden“, berichtete der 77-jährige Wegbegleiter in der Show. Jetzt plant er eine Tournee, bei der Udo Jürgens in Archivaufnahmen auf einer LED-Wand wiederauferstehen soll – zur Live-Begleitung seines alten Orchesters.
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Beatrice Egli ganz verlegen: „Tränen dürfen zum Leben dazugehören“
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„Das ist technisch alles machbar, und wir wollen das ganz sorgfältig und perfekt machen, wir wollen ihm gerecht werden“, erklärte Pepe Lienhard den Anspruch, doch fürchtet er auch: „Wenn wir loslegen und er singt dann von der Leinwand – das wird schon sehr emotional.“
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Der Rat der jüngeren Kollegin: „Viel atmen – aber auch zulassen!“ Beatrice Egli weiter: „Weil man darf einen Menschen vermissen. Tränen dürfen zum Leben dazugehören.“ Die Musik trage einen, aber sie schaffe es auch, „dass man die Emotionen zulassen darf“. Für so viel Lebensweisheit gab es warmen Beifall im Saal.
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Zuletzt kündigte Egli noch eine besondere Premiere an: „Zum ersten Mal in meiner Show stehen drei Künstlerinnen auf der Bühne aus drei Ländern.“
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Vermutlich wird der gemeinsame Auftritt von Melissa Naschenweng (Österreich), Maite Kelly (USA) und Beatrice Egli (Schweiz) nicht die letzte Premiere in der „Beatrice Egli Show“ bleiben. Wie sagte die Gastgeberin schon zu Beginn so selbstbewusst: „Ich fühl mich richtig wohl hier auf der Samstagabendbühne im Ersten.“ (tsch)